Die Corona-Pandemie beeinflusst nicht nur die Arbeitswelt und diverse Geschäftsprozesse, sondern hat auch den Zug Richtung Digitalisierung und Cloud Computing nochmals beschleunigt. Für viele Unternehmen stehen im Rahmen des digitalen Zeitalters, der Industrie 4.0 und der zunehmenden Mobilität sowie Globalisierung große Veränderungen in Bezug auf die digitale Transformation an. Intelligente Technologien können daher nicht mehr aus dem Unternehmensalltag weggedacht werden.

In diesem Zusammenhang nimmt das Thema Cloud bzw. Cloud Computing eine zentrale Rolle ein. Wechselnde Standorte, die zunehmende Einbindung von externen Freelancern oder Agenturen sowie das mobile Arbeiten machen das Cloud Computing immer attraktiver. Dabei ist das Arbeiten in der Cloud inzwischen viel mehr, als nur Dokumente online zu speichern. Doch wie funktioniert das Arbeiten in der Cloud und was für Vorteile bringt es mit sich? Welche Cloud Trends werden im Rahmen intelligenter Technologien zukünftig den Arbeitsalltag in Unternehmen bestimmen?

Was bedeutet Cloud Computing oder mobiles Arbeiten in der Cloud?

Eine Cloud stellt die technische Infrastruktur für flexibles Arbeiten über das Internet zur Verfügung. Unternehmen haben die Möglichkeit, über einen externen Cloud-Anbieter Rechner- und Speicherkapazitäten zu mieten, auf die dann mehrere Personen zentralen Zugriff haben. In die reale Welt übertragen ist eine Cloud etwa mit einem Aktenschrank zu vergleichen, der bisher in einem einzelnen Büroraum stand. Dieser Aktenschrank wird nun bei einem externen Anbieter untergebracht. Jede Person, die einen Schlüssel zu diesem Schrank hat, kann dann auf diesen Schrank von überall zugreifen. Gerade in Zeiten vom wachsendem Homeoffice-Trend haben die Mitarbeiter des Unternehmens somit Zugriff auf die digitalen Ressourcen bei dem entsprechenden zentralisierten Cloud-Anbieter. Die Mitarbeiter greifen dabei über den Internetbrowser von jedem Ort zu jeder Zeit zu. Daher ist eines der Ziele des Arbeitens in der Cloud, dass Mitarbeiter mit ihren Kollegen an einem zentralen, virtuellen Ort zusammenarbeiten und dabei auf gemeinsame Ressourcen zugreifen, ohne direkt vor Ort oder im Büro sein zu müssen. Dieser Ansatz bringt deutliche Flexibilität in Bezug auf mobiles Arbeiten und lässt Mitarbeitern die Freiheit, selber zu entscheiden, von wo aus sie arbeiten möchten. Mitarbeiter können sich durch die Cloud gemeinsam an einem zentralisierten Wissenstransfer bedienen. Damit ist gleichzeitig sichergestellt, dass alle Mitarbeiter weitestgehend auf dem gleichen Wissensstand sind.

Welche Beispiele für Cloud Computing gibt es?

Zu den bekanntesten Cloud-Anbietern gehören Cloudspeicher-Dienstleister wie Google Drive, Microsoft OneDrive oder Amazon OneDrive. Unternehmen können hier Cloudspeicher mieten und auf die Speicherressourcen zugreifen. Es gibt auch Cloud-Anbieter, die nicht nur Speicherkapazität, sondern komplette Software-Anwendungen zur Verfügung stellen. Auf diese Software-Anwendungen haben Unternehmen dann von überall auf der Welt Zugriff. Hierzu zählen beispielsweise die beliebte Microsoft Office-Suite mit Word, Excel und Co., welche dann online genutzt werden können. Auch ganze Datenbank- oder Customer Relationship Management (CRM) Systeme sowie Anwendungen für die Mitarbeiterverwaltung stehen bei verschiedenen Cloud-Dienstleistern zum weltweiten Gebrauch zur Verfügung. 

Welche Vorteile bringt das Arbeiten in Cloud für Unternehmen mit sich?

• Senkung der Personal- und Anschaffungskosten: Der größte Vorteil für Unternehmen, aus einer Cloud heraus zu arbeiten, liegt darin, Kosten für Personal und Hardware einzusparen. Das Mieten von Cloud-Diensten bei einem externen Anbieter ist für die Unternehmen wesentlich günstiger, als wenn sich die Unternehmen selbst Hard- und Software beschaffen und warten müssten.
• Senkung der Wartungskosten: Ein weiterer Vorteil, Cloud-Dienste in Anspruch zu nehmen ist, dass Kosten für Pflege, Wartung und Sicherheitsupdates auf eigenen Servern bzw. bei eigner Hardware entfallen. Dies übernimmt der Cloud-Dienstleister. Somit werden nicht nur Geld-, sondern auch zeitliche Ressourcen eingespart.
• Sicherheit: Unternehmen müssen sich nicht um Sicherheitsupdates sorgen, denn der externe Cloud-Anbieter administriert und aktualisierte seine Cloud. Somit können die Unternehmen sicher sein, dass ihre in der Cloud hinterlegten Daten vor Dritten sicher sind.
• Individuelle Pakete: Unternehmen können sich dank zahlreicher Pakete genau das Paket zusammenstellen, welches ihren Bedürfnissen entspricht. So haben sie beispielsweise die Auswahl nach der Größe des Speicherplatzes, der Rechenleistung und der installierten Software-Pakete.
• Standortübergreifendes Arbeiten: Dank des Cloud-Computings können alle Standorte des Unternehmens gleichzeitig die Cloud nutzen ohne das es zu Überlastungen oder Verbindungsabbrüchen kommt.
• Projektkoordination: Cloud-Projektmanagement-Tools wie Asana ermöglichen es Teams, sich dezentral zu organisieren und Projekte über eine Plattform zu koordinieren.
• Echtzeitbetrieb: Mithilfe von Cloud-Anwendungen ist eine Zusammenarbeit in Echtzeit möglich. Dabei können Workflows angelegt und automatisiert werden.
• Flexibilität: Zeitliche und örtliche Flexibilität sorgt für zufriedenere Mitarbeiter, da diese von dem Ort aus arbeiten können, an dem sie sich am wohlsten fühlen. Das führt zu mehr Produktivität.

Das sind die Cloud-Trends 2022

Bei den Trends in Sachen Cloud bzw. Cloud Computing tut sich viel. Zu den aktuellen Trends in diesem Bereich zählen unter anderem Multi Cloud-Management, App-Entwicklung auf Containerbasis, Green IT, Analytics innerhalb der Cloud sowie Cloud Security. Doch was steckt hinter diesen Trends?

Trend in Richtung Multi-Cloud

Bei einer Multi-Cloud nutzen Unternehmen Cloud-Dienste und -Plattformen mehrerer Anbieter gleichzeitig. Für das Unternehmen selbst verhält sich demnach eine Multi-Cloud wie eine einzelne Cloud. Multi-Clouds können sowohl private- als auch Public-Clouds beinhalten. Aufgrund der verschiedenen Modelle aus Private-Cloud, Public-Cloud und hybrider Cloud entsteht aktuell der Trend, zukünftig das Modell der Multi-Cloud zu nutzen, um alles unter einem Dach zu haben.

Containerbasierte Anwendungen in der Cloud

Ein Container ist ein in sich geschlossener Bund von verschiedenen Applikationen, der für sich selbst eigenständig ausführbar ist. Dabei besitzt dieser Software-Bund alle Anwendungen, die zum Ausführen der gesamten Applikation benötigt werden. Hierzu gehören etwa der auszuführende Quellcode, Systembibliotheken und Tools. Da containerbasierte Anwendungen benutzerfreundlicher, flexibler und portabel sind, spielen diese auch bei Cloud-Anwendungen eine immer wichtigere Rolle. Containerbasierte Cloud-Anwendungen machen den Weg frei hin zur digitalen Produktion. 

Nachhaltig handeln mit Green IT

Auch in der IT spielt das Thema Nachhaltigkeit eine große Rolle. Durch das Nutzen von Cloud-Services handeln Unternehmen effizienter, nachhaltiger und sparen IT-Ressourcen ein. Große Cloud-Anbieter wie Amazon planen, in den nächsten Jahren auf erneuerbare Energien sowie regenerative Energiequellen umzusteigen.

Cloudbasiertes Analytics

Unternehmen setzen verstärkt auf Analyseprozesse, die in der Cloud vonstattengehen. Auf Basis der analytischen Daten aus der Cloud treffen sie dann wichtige strategische Entscheidungen für die Zukunft und können diese optimieren und automatisieren. Hierzu zählen neben Data Warehouses auch Data Lakes als Lösungen, um riesige Datenmengen zu sammeln und auszuwerten.

Cloud Security

Cloud-Dienste müssen den Unternehmen einen sicheren Zugriff auf ihre Unternehmensdaten gewährleisten. Gerade die immense Zunahme von Ransomware-Attacken auf Unternehmen zeigt auf, wie wichtig das Thema Sicherheit ist. Um Kosten für ein eigens betriebenes Security Operations Center zu sparen, geht der Trend eindeutig in Richtung Managed Cloud Security bei entsprechenden externen Cloud-Anbietern. 

Fazit

Das Arbeiten in der Cloud spielt für Unternehmen bereits jetzt eine große Rolle und bringt viele Vorteile mit sich. Dank zahlreicher Cloud-Anbieter und -lösungen haben Unternehmen eine reichhaltige Auswahl, um genau die Services in Anspruch zu nehmen, die sie für die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse benötigen. Auch die angehenden Cloud-Trends bieten Unternehmen ein großes Potenzial ihren Fokus vermehrt auf unabhängiges und mobiles Arbeiten sowie die digitale Produktion zu legen.