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Ausfallsicherheit für IT-Systeme - 7 einfache Tipps für Ihr Unternehmen

Cyberattacken, Stromausfälle, Benutzerfehler - Störungen oder sogar Ausfälle von IT-Hardware können zu langen Ausfallzeiten Ihrer IT-Systeme führen. Die Folgen für Unternehmen sind weitreichend. Verringerung der Produktivität und hohe Kosten sind häufige Begleiterscheinungen, wenn auf eine optimierte Ausfallsicherheit verzichtet wurde. Um Ihr Unternehmen besser zu schützen, zeigen wir Ihnen 7 einfach umzusetzende Tipps!

Was ist Ausfallsicherheit?

Ausfallsicherheit bezeichnet den erhöhten Schutz bzw. die erhöhte Sicherheit zur Gewährleistung eines ausfall- und störungssicheren Dauerbetriebes der IT-Infrastruktur. Systeme, Anlagen oder Computerkomponenten sollen so weiterhin bestimmte Aufgaben zuverlässig durchführen können. Ist ein Systemausfall dennoch nicht zu verhindern, stellt eine optimierte Ausfallsicherheit die schnelle Wiederaufnahme sicher. Insbesondere für Unternehmen ist eine verbesserte Ausfallsicherheit von großer Bedeutung, da Daten, ausgeführte Dienste und die permanente Verfügbarkeit des Netzwerks stets garantiert sein müssen. Je höher die Ausfallsicherheit von Systemen und Anlagen, desto geringer ist eine Störung in der IT-Infrastruktur. Zur Erhöhung dieser gibt es eine Vielzahl an Techniken und Tipps. Doch wieso fallen IT-Infrastrukturen aus oder werden gestört?

Wieso kommt es zu Ausfällen?

Es gibt verschiedene Gründe für einen Ausfall bzw. Störungen der IT-Infrastruktur eines Unternehmens. Besonders Angriffe durch die schädliche Software Ransomware häufen sich und führen zu Beeinträchtigungen. Aber auch andere Hackerangriffe, Hardwareschäden, Stromausfälle, Benutzerfehler oder Feuer, durch eine zu hohe Umgebungstemperatur in Rechenzentren, sind gängige Risikofaktoren. Sie lähmen das Unternehmen in Sekundenschnelle und zwingen die IT zu einem Notfallplan. 

Aber welche Folgen hat der Ausfall der IT-Infrastruktur für Ihr Unternehmen?

Eine geringe Ausfallsicherheit führt zu langen IT- Ausfallzeiten, welche wiederum Folgen für weitere Bereiche des Unternehmens haben. Der laufende Betrieb wird unterbrochen und verringert vor allem die Produktivitätin Ihren Geschäftsprozessen. Ihre Mitarbeiter sind gezwungen, die Arbeit auszusetzen. Auch der mögliche Datenverlust kann Unternehmen Probleme bereiten. Bei längeren Ausfällen ist zudem mit starken finanziellen Einbußen und hohen Kosten zu rechnen, um die Prozesse des Unternehmens anschließend wieder voranzutreiben und den möglichen Schaden zu beheben. 

Doch mit welchen einfachen Tipps können Sie die eigene Ausfallsicherheit im Unternehmen erhöhen? 

Bereits wenige Anpassungen minimieren das Risiko von Unterbrechungen und Störungen im eigenen Unternehmen. Die Überwachung der Umgebungstemperatur, die Vermeidung von Staubpartikeln in und auf der Hardware sowie regelmäßige Wartungen schützen Ihre IT-Infrastruktur. 

1. Verringerung der Umgebungstemperatur 

Die Umgebungstemperatur hat einen hohen Einfluss auf die Ausfallrate von elektronischen Geräten. Bereits ab einer Temperatur von 30 Grad Celsius erhöht sich die Ausfallrate um das Doppelte. Daher ist es zu empfehlen, Rechenzentren in Räumlichkeiten mit geringer Sonneneinstrahlung aufzubauen. Weiterhin lassen sich Temperaturanstiege durch den Einsatz einer Klimaanlage verhindern. Bei einer angemessenen Temperatur von 20 Grad Celsius erhöht sich neben der Ausfallsicherheit auch die Lebensdauer der im Serverraum vorhandenen elektronischen Geräte. 

2. Vermeidung von Staub und Schmutz

Eine weitere Ursache für Ausfälle sind Verschmutzungen und Staub auf der Oberfläche und im Inneren der Hardware. Klimaanlagen sowie die eingebauten Lüfter der aktiven Geräte fördern die Luftzirkulation und somit auch die Verteilung von Verschmutzungen. Staub oder Ähnliches setzt sich auf und in den elektronischen Geräten durch Kühler und Lüfter ab und verringert die Wärmeableitung der Geräte. Folglich kommt es zu Kurzschlüssen, Überhitzungen und Fehlfunktionen. Auch die Brandgefahr steigt durch die Staubpartikel auf der Hardware. Um diese Folgen zu vermeiden, sollte kein sichtbarer Staub im Raum vorhanden sein. Mit einer regelmäßigen Fingerprobe durch das Streichen über die Oberflächen der Hardware sinkt die Gefahr für Hardwareschäden.   

3. Regelmäßige Wartungen 

Während regelmäßige Fingerproben Gefahren durch Staub vermeiden, erhöhen regelmäßige Wartungen die Lebensdauer von IT-Geräten. Schäden an der Hardware oder Probleme, wie zu laute Lüfter der Hardware oder erhöhter Stromverbrauch des Serverraums, entstehen u.a. aufgrund unterlassener Wartungen. Regelmäßige Wartungen von Servern, Storage, Switches und weiteren elektronischen Geräten wirken vorbeugend. Es sollten zudem stets gründliche Rechnerprüfungen, im vom Hersteller vorgegebenen Abstand unabhängig von Fehlermeldungen, durchgeführt werden. Nur so erhöht sich die Ausfallsicherheit und minimiert sich das Risiko für Hardwarefehler.

Wie können Systeme bei Störungen weiterhin ihre Aufgaben durchführen?  

Weiter gefasst wirkt sich der Einsatz von USV-Systemen, RAID-Anlagen, PDU Stromverteilern und einer Firewall positiv auf die Ausfallsicherheit aus. Sie unterstützen die IT-Infrastruktur in Störungsfällen vor allem bei der zuverlässigen Ausführung der Ihnen zugeteilten Aufgaben. 

1. USV-Systeme

Im Falle eines Stromausfalls ist ein ausgeklügeltes USV-System unverzichtbar. Unterbrechungsfreie Stromversorgungssysteme werden aktiv bei Ausfällen zur Überbrückung und Aufrechterhaltung der Stromführung genutzt. Die in den USV-Anlagen eingesetzten Batterien dienen dem Übergang vom Netzstrom zum Generatorstrom, um Server, Desktop-PCs und weitere Hardware vor einem Absturz zu schützen. Weiterhin filtern USV-Systeme eingehende Netzspannungen zur Eliminierung häufiger Störungen, wie Spannungseinbrüche oder Schaltspitzen. 

2. RAID-Systeme

Bei Störungen bereitet speziell der Datenverlust Unternehmen große Sorgen. Zum Schutz dieser ist die Erstellung von Sicherungskopien durch RAID-Systeme möglich. RAID bedeutet die redundante Anordnung von unabhängigen Festplatten.
Zur Speicherung von Daten gibt es 3 verschiedene Techniken, die in RAID-Systemen Anwendung finden: 

Spiegelung von Festplatten

Bei der Spiegelung (“Mirroring”) erfolgt die Speicherung eines gesamten Datensatzes auf 2 verschiedenen Festplatten. Bei dem Ausfall einer Festplatte besteht keine Gefahr, dass die darauf gesicherten Daten verloren gehen. Auf einer weiteren Platte sind alle Informationen vorhanden und gespeichert. Dadurch werden jedoch viele Speicher belegt.

Grafik zur Spiegelung des Datensatzes

Striping von Datenblöcken

In der Striping-Technik wird der Datensatz in “Streifen” aufgeteilt. Das bedeutet, nur ein Teil des gesamten Datenblocks ist auf einer Festplatte gespeichert. Die aufeinander folgenden Festplatten enthalten jeweils weitere “Streifen” des Datensatzes. Zum Lesen des vollständigen Datenblocks sind dadurch alle Festplatten notwendig. Bei dem Ausfall einer Festplatte sind die Informationen jedoch unlesbar und verloren, weil keine Sicherungskopie der Daten vorhanden ist. Dafür können mehrere Festplatten gleichzeitig gelesen werden, so dass das Striping vor allem bei großen Datenmengen nützlich ist.

Grafik zur Aufteilung des Datensatzes

Parität und Striping

Die 3. Technik ist eine Kombination aus Striping und Parität. Die Aufteilung des Datensatzes erfolgt, wie beim Striping, auf verschiedene Festplatten. Zusätzlich sind die Festplatten mit sogenannten Prüfsummen (Paritätswert -  “P”) ausgestattet. Mit diesen Werten können verlorene Informationen und Daten bei einem Ausfall errechnet und anschließend wiederhergestellt werden. Diese Technik gilt als stark ausfallsicheres System, ist jedoch im Vergleich zu anderen Systemen sehr langsam. 

Grafik zur Aufteilung des Datensatzes

Auf diese 3 Verfahren aufbauend gibt es verschiedene RAID-Systeme mit speziellen RAID-Leveln. Diese eignen sich für unterschiedliche Systemgrößen und weisen verschiedene Sicherheitsstufen auf. So ist für jedes Vorhaben und für die gewünschte Systemsicherheit ein passendes RAID-System zu finden. 

3. PDU Stromverteiler

Power Distributed Units (PDU) sind Steckerleisten zur Verteilung des Stroms von einzelnen Geräten und zum Schutz der Stromkreise. Diese kommen oft in Rechenzentren zum Einsatz. Sie erhöhen die Ausfallsicherheit der IT-Infrastruktur, indem sie Messwerte zum Strom, der Spannung und der aktuellen Leistung ermitteln. Sind die Messwerte erhöht und überschreiten definierte Grenzwerte, erhalten Anwender eine Meldung per Mail oder SMS. 

4. Firewalls

Firewalls schützen das Unternehmensnetzwerks und gewährleisten vor allem einen sicheren und ungestörten Umgang mit dem Internet. Schädliche und unberechtigte Zugriffe auf das eigene Netzwerk lassen sich mit einer entsprechenden Firewall abwehren. Das Sicherungssystem schützt, je nach Auslegung, ein ganzes Rechnernetz oder nur einen einzelnen Computer durch die Kontrolle des Datenverkehrs zwischen dem Internet und dem Netzwerk. Sie entscheiden darüber, ob die Datenpakete das Netzwerk passieren dürfen und die Übertragung von Daten und Informationen stattfindet. Dazu öffnen oder sperren Firewalls Ein- und Ausgänge (Ports). Ist ein Computer mit dem Internet verbunden, öffnen sich mehrere Ports. Dadurch steigt die Chance für Eindringlinge, Zugang zum Netzwerk zu erhalten. Firewalls verhindern dies und erhöhen so die Ausfallsicherheit.

Fazit 

Die Ausfallsicherheit Ihrer IT-Infrastruktur sollte in Ihrem IT-Notfallplan einen festen Platz einnehmen. Bereits mit einfachen Tipps können Sie die Ausfallsicherheit erhöhen und eine skalierbare Verfügbarkeit Ihrer IT-Prozesse gewährleisten. Durch eine regelmäßige Überwachung,  einer stetigen Pflege der Hardware und die Einhaltung von Wartungsabständen lassen sich einige Störungen und Ausfälle verhindern. Mit einem parallelen Einsatz sicherheitsfördernder Netzwerktechnik sind Ihre Systeme bei einer eintretenden Störung weiterhin gut geschützt. Auch Cybertrading nutzt USV, mehrere Hardware-Server zur Lastenverteilung, sowie redundante Komponenten, um vor Störungen geschützt zu sein. 

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